Dieser in einer sehr nahen Zukunft angesiedelte Plot dürfte zugleich auch das Grundgerüst der unweigerlich entstehenden Verfilmung von “Next“ sein. Doch das neuen Buch von Michael Crichton (“Jurassic Park“, “Timeline“, “Beute“) bietet deutlich mehr als eine unglaublich spannende Thriller-Handlung, die vor allem im letzten Drittel des Buches zu einem unglaublichen Lesetempo zwingt, trotz einiger etwas anstrengender (wie die eingearbeiteten und oft viel zu langen Zeitungsartikel) oder alberner (wie die Geschichten um die sprechenden Affen sowie die Irrfahrten des nervigen Papageis Gerard) Bestandteile.

Doch insgesamt ist “Next“ ein packender Roman, der sich darum bemüht so viele Auswirkungen der Gentechnik auf eine zukünftige Gesellschaft wie möglich in die Handlung zu quetschen. So erfahren wir ganz am Rande von unfehlbaren Vaterschaftstests, die noch nach 30 Jahren einen unbedarften Samenspender zu Alimenten verdonnern können oder von jungen Mädchen, die ihr Taschengeld aufbessern indem sie ihre Eizellen zu Höchstpreisen verscherbeln. Das Buch ist eine ebenso faszinierende wie beängstigende Materialsammlung (was sich auch in einem sehr umfangreichen Anhang niederschlägt), die den heutigen Stand der Genforschung hochrechnet und daraus einen erschreckenden Ausblick auf eine leider wohl nicht zu vermeidende düstere Zukunft konstruiert.

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