Nach meinen
Besprechungen der Beckmann Ausstellungen von Leipzig
und Frankfurt möchte ich
heute etwas über die dritte zur Zeit laufende Sonderausstellung
von Max Beckmann, die unter dem Titel "Die Landschaften“
im Kunstmuseum Basel zu sehen ist, einige Worte sagen.
Neben
seinen Porträts und den großartigen Arbeiten im Exil nehmen Landschaften
einen wichtigen Raum im Gesamtwerk des Malers ein. Zu sehen sind
in Basel 70 Exponate, von den im Jahr 1902 auf der Insel Amrum an
der Nordseeküste bis zu den 1950 an der Kalifornischen Küste und
von Klein Nizza an dem Frankfurter Mainufer bis nach Nizza an der
Côte d'Azur gemalten Landschaften. Diese vom Maler so geliebte
Mittelmeerküste konnte er im Exil natürlich nicht mehr besuchen
und so sind in dieser Zeit Werke an der Holländischen Nordseeküste
entstanden.
Seestücke
nehmen im Werk von Beckmann einen wichtigen Platz ein. Beckmann
ist ein ganz Großer oder sogar ein Titan der modernen Malerei und
sein Werk ist alles andere als zeitlos. Ich verstehe dieses in einem
sehr positiven Sinne, da sich in seinen Bildern die Zeit so genau
widerspiegelt. Da ist das Suchen und Finden seines Stils bis zum
I. Weltkrieg, dann wohl auch die frühe Reife durch die Teilnahme
(Sanitätsdienst) im Krieg gefördert und danach die Frankfurter Zeit.
Hier ist sein Auskommen mit der Übernahme einer Meisterklasse sowie
durch erste Ausstellungen gesichert.
Aber
schon 1933 gestaltet sich sein Leben wesentlich schwieriger durch
die Machtübernahme der Nazis, bis er dann 1937 nach Amsterdam ins
Exil gehen muss. In seinen Arbeiten lassen sich die Zustände der
Zeit in der Ausdrucksform und seiner Farbgebung ablesen. Es ist
der sichere, ruhige Strich in Frankfurt und die spürbare Bedrohung
seines Exils in Form und Farbe. Erst nach dem Krieg und seiner Umsiedlung
nach Amerika hellt sich dann seine Palette wieder auf. Natürlich
ist auch zu dieser Ausstellung ein umfangreicher Katalog bei dem
Verlag Hatje Cantz erschienen, der wohl auch höchsten Ansprüchen
gerecht wird. Angereichert mit vielen privaten Fotos und auch Tagebuchseiten,
sowie Abbildungen von nicht ausgestellten Werken, die uns helfen
seine Bilder besser zu verstehen. Auch die sehr interessanten Artikel
stellen eine große Hilfe zum besseren Verständnis des Künstlers
dar .
Leider
werde ich diese Ausstellung wohl nicht besuchen können und
so ist mir dieser Katalog besonders wichtig.
Jason
Schramm
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