Wer Wien zum ersten Mal besucht, wird sich vielleicht darüber wundern dass es unter den fünf U-Bahnlinien dieser Stadt zwar eine U4 und eine U6 gibt, aber beim besten Willen keine U5 zu finden ist. Die fehlende U-Bahnlinie ist aber beileibe nicht die einzige Kuriosität… selbst unter den eingeborenen Wienern wissen nur die wenigsten, dass mitten in der Stadt ein Atomreaktor steht – zwar nur ein kleiner, mickriger im Dienste der Universität, aber immerhin. Und wer weiß heutzutage noch, dass Wien einst seine eigene Zahnradbahn hatte? Tja, an Skurrilitäten und Schildbürgereien mangelt’s hierzustadte wirklich nicht – und Stadtdetektiv Havas spürt sie alle gnadenlos auf.
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Harald
Havas ist Comicfreunden nicht zuletzt durch seine langjährige Tätigkeit
als Chefredakteur des (mittlerweile leider längst in den Zeitschriftenhimmel
eingegangenen) Fachmagazins Comicforum bekannt, dem Rest
der Bevölkerung (oder zumindest einem Teil davon) durch seine humorvollen
Bücher mit starkem Österreichbezug. Der Metroverlag ist spezialisiert
auf Austriaca, besser gesagt auf Viennensia. Havas‘ neuester literarischer
Streich passt da natürlich perfekt ins Programm. Trotz Havas‘ witzigem
Plauderton als Autor sollte man jedoch keinesfalls vergessen, dass
seine in Buchform verewigten Stadtrundgänge auch und gerade für
kulturhistorisch interessierte Leser immer wieder eine Offenbarung
sind.
Fazit: Mit diesem faszinierenden Büchlein schrieb Harald Havas eine charmante Liebeserklärung an seine (und meine) Heimatstadt. Ein kleines Manko hat es freilich: es hätte ruhig etwas umfangreicher ausfallen dürfen, denn an Material für interessante Stadtspaziergänge mangelt es hier wahrlich nicht. Nichtsdestotrotz ist dieser rundum amüsante Band eine klare Empfehlung.
Stefan Meduna
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