Paul Plotek, arbeitsloser Mittvierziger in schwerer Sinn- und Beziehungskrise, sitzt in seiner Münchener Stammkneipe als er per Telegramm vom Tod seines Vaters – eines Landwirts auf der Schwäbischen Alb – erfährt. Mit der verlockenden Aussicht auf eine mögliche Erbschaft macht sich Plotek zum anstehenden Begräbnis auf den Weg in sein Heimatdorf.
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Im
Sarg findet sich aber neben der Leiche des Vaters plötzlich auch
die eines toten Babys und plötzlich werden im ach so beschaulichen
Dorf zerstückelte Leichen in rauen Mengen aufgefunden. Wider Willen
wird Plotek zusammen mit seinem wiederentdeckten Kumpel Vinzi in
die Geschehnisse selbst genauso wie in die Ermittlungen rund um
die diversen Mordfälle verwickelt. Schlussendlich ist Plotek heilfroh,
wenn er am Ende zwar ohne die erhoffte große Erbschaft, aber dennoch
leidlich unversehrt die Rückreise nach München antreten kann.
Von Verlagsseite wird der mit viel Ballyhoo veröffentlichte neue
Swobodnik-Fall (Lesetour mit Musik; Youtube-Sequenz; Internet-Auftritt)
als kongeniale Mischung aus Küpfel / Kobr und Wolf Haas gekennzeichnet.
Diesen Anspruch kann das Buch nicht annähernd einlösen.
Wenn
Kommissar Kluftinger seine Fälle bearbeitet wird der Leser durch
die detaillierte Beschreibung des Allgäus ebenso gefesselt wie durch
die psychologisch feinsinnige Beschreibung des Protagonisten. Im
vorliegenden Buch bleiben trotz des Umfangs (412 Seiten) sowohl
die Schilderung der Umgebung als auch die Charakterisierung des
Romanhelden blass und oberflächlich. Allenfalls die Einbindung des
an den Rollstuhl gefesselten Vinzi und die Schilderung esoterischer
Weissagungen aus frischen Kuhfladen sorgen für eine gewisse Originalität.
Der
Vergleich mit Wolf Haas und seinen Brenner-Romanen ist ähnlich unstatthaft:
Wolf entwirft für seinen dem Leser bestens dargestellten Helden
ausgetüftelte und bizarre Szenarien und gibt diesen oft in einem
einzigen lockeren (Halb-)satz eine völlig unerwartete aberwitzige
Wendung. Swobodnik fehlt diese Leichtigkeit in der Regel und sein
Schreibstil wirkt gelegentlich nicht locker-humorvoll, sondern angestrengt
und gezwungen .
Fazit:
Hat jemand eine mehrstündige Flug- oder Bahnreise vor sich und es
mangelt an Alternativen, mag er sich mit dem Plotek-Roman die Zeit
vertreiben. Man kann das ausgelesene Buch ja liegenlassen...
Uwe
Sieber
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