Odd Thomas
ist –anders als sein Name vermuten lassen würde- alles
andere als auffällig, er ist im Gegenteil ein durchschnittlicher
junger Mann mit einem soliden Job als Koch. Was ihn von anderen Menschen
unterscheidet: er kann mit den Toten kommunizieren.
Als Danny, ein Freund aus Kindertagen, auf mysteriöse Weise spurlos
verschwindet, ist für ihn die Zeit der Erholung wieder einmal
vorbei. Von dem Fall erfährt Thomas von Dannys Stiefvater, der
-erraten- seit längerer Zeit nicht mehr unter uns weilt.
Die Spur des Vermissten führt Thomas in ein abgewracktes Casino
mitten in einer Geisterstadt, malerisch gelegen in der Wüste.
Logisch, dass es da vor Geistern und Untoten nur so wimmelt. Gut nur,
dass Odd Thomas den Geist von Elvis Presley (und da hört man
immer, der lebe noch) auf seiner Seite hat...
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Die
lebenden Leichen gehen wieder um… “Sixth
Sense“ lässt grüßen. In der zeitgenössischen US-amerikanischen
Popkultur geht der Trend hin zu Dauer-Sichtungen von Toten, die
um uns herumgeistern, im Fernsehen läuft bei uns gerade die einschlägige
Serie “Ghost Whisperer“ mit Jennifer Love Hewitt, aber leider auch
bei realistisch gehaltenen Krimi-Serien wie “Cold Case“ tauchen
die Mordopfer am Ende jeder Folge persönlich auf, offenbar um sich
von der Verhaftung ihrer Mörder persönlich zu überzeugen. Als Al
Bundy in einer Folge der “Schrecklich netten Familie“ mit seinem
verstorbenen Vater sprach war’s ja noch witzig, das derzeitige massive
Auftreten in US-Serien von Leuten, die eigentlich unter der Erde
liegen sollten, ist einfach nur mehr nervtötend. Zombies go home!
Wie man sieht, greift der Trend auch in der Literatur uns sich,
der erste Ratgeber à la “Communicating with Corpses - For Beginners“
ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
“Seelenlos“
ist nach "Die Anbetung" der zweite Roman von Dean Koontz
mit dem Protagonisten Odd Thomas. Es finden sich immer wieder Querverweise
auf die Geschehnisse in den ersten beiden Bänden, was mich
insofern vor das Problem stellt, dass ich die nicht gelesen habe.
“Seelenlos“ macht aber leider nicht wirklich Appetit
darauf, auch zu den Vorgängerromanen zu greifen. Nichtsdestotrotz
hat Odd Thomas vor allem in den USA sehr viele begeisterte Fans
gefunden und Koontz hat ihn bereits zum Helden eines dritten Buches
namens "Brother Odd" gemacht.
Fazit: Ich bin kein Freund des Horrors, wirklich nicht. Filme und
Romane des Genres lösen bei mir in aller Regel keine Gänsehaut,
sondern nur krampfhafte Gähnattacken aus. Dean Koontz ("Security",
"Das Haus der Angst") zählt
aber neben Stephen King zweifellos zu den besten amerikanischen
Horror-Autoren, allerdings mit dem Manko starker Qualitätsschwankungen
zwischen seinen einzelnen Büchern. “Seelenlos“
gehört leider zweifellos zu seinen schwächeren Werken,
sorgt aber immerhin für gepflegten Grusel und einigermaßen
gute Unterhaltung. Letztlich kann der krude Genre-Mix aus Horror,
Krimi und Comedy nicht wirklich überzeugen.
Stefan
Meduna
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