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Generationen von Leid


 
Autor: Bernice Eisenstein
Titel: Ich war das Kind von Holocaust-Überlebenden
Originaltitel: I Was a Child of Holocaust Survivors
Umfang: 432 Seiten
Format: Hardcover
Preis: EUR 19,90
Verlag: Berlin Verlag
ISBN: 978-3827007568
Website: www.berlinverlage.de   


Am 2. März 2007 war in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: “Entschädigung für Erben von NS-Chefs“. Die Nachkommen früherer Führungskräfte “bekommen Besitz zurück – trotz Beschäftigung von Zwangsarbeitern“ entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Keine Frage, Zwangsarbeit und Holocaust haben sich für Täter, auch und vor allem aus der Wirtschaft, bezahlt gemacht. Täterkinder und –kindeskinder leben in Saus und Braus dank der Gewinne aus dieser Zeit. Auf der anderen Seite die Holocaust-Opfer - wenig Hilfe ist dort ankommen, wo sie hin sollte und nötig ist, bei den Überlebenden (Israel streitet über Entschädigung, FAZ, 17.11.2007).
 
    
 

Bernice Eisenstein ist die Tochter von Holocaustüberlebenden. Die Schilderung ihrer Kindheit und Jugend ist frei von Anklagen, frei von Vorwürfen und auch die internationalen politischen und wirtschaftlichen Gefechte um Schuld und Entschädigung bleiben außen vor. Sie beschränkt sich auf den entscheidenden, den privaten Blick in ihre Familie.

Wer den Holocaust überlebt hat, der hat nicht nur körperliche Verletzungen erlitten, sondern auch seelische. Und egal wohin die Überlebenden auswanderten, sie nahmen ihre inneren Verwundungen mit: “In dem neuen Land angekommen, war meinen Eltern und ihren Freunden nicht bewusst, dass ihre Vergangenheit einen unsichtbaren Schatten über das Leben derer zeichnete, die sie zur Welt brachten. Allein der Schatten weiß es und will davon erzählen."

Bernice Eisenstein erzählt von ihrer inneren Suche nach den Eltern. Sie will ergründen was ihre Eltern im Ghetto und den Konzentrationslagern erlebt haben, um sie zu verstehen. Warum fühlen sich die Eltern ihren Schicksalsgenossen stärker verbunden, als der eigenen Tochter? Episoden aus ihrem Leben, die die Beziehung ihrer Eltern und Verwandten zu ihr feinfühlig beschreiben, sind Stationen dieser Suche. Ihre Texte illustrierte die Künstlerin mit humorvollen Illustrationen und einer Comic-Einlage.

Schon in den 80er Jahren hat Art Spiegelman in seinen beiden biographischen Comic-Bänden “Maus“ u. a. thematisiert, dass die Folgen der schrecklichen Erlebnisse der Holocaustüberlebenden auch an deren Kindern nicht spurlos vorbeigehen. Bernice Eisensteins einfühlsame Erzählungen sind im Vergleich zu Art Spiegelmans Werk weniger direkt, mehr poetisch, doch genauso offen ehrlich und ohne jegliches Selbstmitleid: "Es gibt keine Anonymen Holocaustler, denen man beitreten könnte, es gibt kein Forum, dem man sich mitteilen könnte: 'Hallo zusammen, ich bin holocaust-abhängig. Inzwischen bin ich clean, ich brauche den Holocaust nicht mehr, um mein Selbstwertgefühl aufzubauen.’

Das Buch schärft das Bewusstsein über die Opfer und die Folgen von Diskriminierung, Verfolgung und Krieg. Leid setzt sich über Generationen fort. Und obwohl das Buch zeigt, dass das Leben weitergeht, so kann man vielleicht doch neue Perspektiven gewinnen, z. B. über die “Erben von NS-Chefs“.

Ralf Palandt

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