1954 erschien in der Reihe
“Bastei-Kriminalroman“ als Nr. 68 unter dem Titel “Ich
suchte den Gangsterchef“ eine Geschichte um den etwas naiven
Provinzler Jeremias Cotton aus Connecticut, der in New York durch
eine seltsame Verkettung von Zufällen und der anfangs sehr
unsanften Bekanntschaft mit dem G-Man Phil Decker schließlich
und endlich selbst FBI-Agent wird. Wer hätte damals wohl
gedacht, dass sich daraus eine der erfolgreichsten Heftromanserien
der Welt entwickeln würde, die auch 52 Jahre später
Woche für Woche ihre Leser zu begeistern weiß?
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Mehr als hundert Autoren haben im Laufe der Zeit mittlerweile über die Erlebnisse des FBI-Agenten unter dem Pseudonym “Jerry Cotton“ in der Ich-Form berichtet, der Erfinder Cottons wünscht bis zum heutigen Tage pseudonym zu bleiben. Zwar gilt er seit kurzem durch eine Indiskretion eines ehemaligen Verlagsmitarbeiters als “enttarnt“, aber ist der Mythos nicht faszinierender als nüchterne Wahrheiten? Zum 50. “Geburtstag“ Jerry Cottons 2004 hat der Erfinder wieder persönlich zur Feder bzw. zum Laptop gegriffen und ein Jubiläumsbuch unter dem Titel “Die Farben des Todes“ verfasst. Erschienen in Hardcover und vertrieben über den Buchhandel.
Friedrich Jakuba, selbst einer der derzeitigen Autoren der Abenteuer
des G-Mans, gibt mit diesem Buch einen schönen Überblick
über die lange Laufbahn des Jerry Cotton in Roman, Film und
Hörspiel und spart nicht mit Anekdoten aus dem Bastei-Verlag.
Auch kontroverse Themen wie den Rechtsstreit des Cotton-Co-Autors
Heinz Werner Höber mit dem Verleger Gustav Lübbe spart
Jakuba in seinem Cotton-Guide nicht aus.
In 52 Jahren hat sich inhaltlich in der Romanreihe so einiges
geändert, nicht nur das heutzutage unmodern gewordene Tragen
von Hüten haben sich Jerry und Phil mittlerweile abgewöhnt,
sondern auch das Rauchen. Der FBI-Archivar Old Neville, der Jerry
und Phil über viele Jahre hinweg mit wichtigen Informationen
versorgt hat, ist in Pension gegangen, der Kollegenkreis hat sich
um einige ebenso attraktive wie schlagkräftige Damen erweitert
und sogar Familienzuwachs hat Jerry mit seinem Neffen Will Cotton
bekommen. Will sollte ursprünglich eine eigene Serie unter
dem Titel “Cotton L.A.“ bekommen, bislang ist er jedoch zu einem
Dasein als Nebenfigur der Hauptserie degradiert. Aber wer weiß,
was die Zukunft bringt?
Jerrys bester Freund Phil Decker musste immerhin 50 Jahre warten,
bis er 2004 auch seine eigene Miniserie
in sechs Heften erhielt.
Ausführlich behandelt wird auch Jerrys Weg auf die Kinoleinwand
in den 60ern in Gestalt von George
Nader. Nader gilt den Fans wohl auch heute noch als Inkarnation
Cottons, denn auch heute noch ist Naders Konterfei häufig
auf Jerry Cotton - Heftromanen und Taschenbüchern zu sehen.
Von vielen Kritikern wurde an diesem Buch heftig bemängelt,
dass es zu oberflächlich sei und nur belanglose Anekdötchen
und unter Fans altbekannte Fakten bieten würde, aber das
wird Jakubas Werk nicht wirklich gerecht. Denn konzipiert ist
es keineswegs als literaturwissenschaftliches Werk und Beitrag
zur Trivialliteratur-Forschung, sondern als informative Unterhaltungslektüre.
Und diesem Anspruch kann es wirklich genügen, einige spannende
Stunden und neue Erkenntnisse über seinen Lieblings-G-Man
sind dem Leser garantiert.
Stefan
Meduna
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