Als Bruckner "Für eine Handvoll Dollar" sah, war er für immer von den dreckigen Italo-Western gefesselt und hat alles über diese Filme zusammengetragen. In seinem chronologisch geordneten Werk ist nun leider wenig von seiner Leidenschaft zu spüren. Wertungen zu den aufgeführten Filmen übernimmt Bruckner lieber aus immer den selben Filmfachzeitschriften, anstatt selbst mal zu sagen, was ihm dieser oder jener Film bedeutet. (Ungeschlagen ist hier immer noch das "Western-Lexikon" von Joe Hembus, das sowohl höchst subjektiv wertet als auch sachlich informiert) ist. Wo wir gerade beim Meckern sind: Die Gliederung des Buches nach Filmjahren ist nicht gerade optimal und zwingt zu langwierigen Blätterarien um einen bestimmten Film oder Regisseur zu finden.

Doch ansonsten ist Bruckners Buch, das jetzt in einer erweiterten zweiten Auflage vorliegt, durchaus ein Standartwerk zum Italo-Western. Der Autor führt nicht nur mehr als 500 Western auf, sondern setzt sich sehr ausführlich mit den wichtigsten Werken auseinander. Im Anhang geht er dann noch auf Drehorte, Regisseure, Komponisten, Kameramänner und Drehbuchautoren ein. Hier gibt es auch einige Kurz-Interviews mit Franco Nero, George Hilton, Giuliamo Gemma und ähnlichen Säulenheiligen des Genres. "Für ein paar Leichen mehr" wird garantiert nicht im Bücherbord verstauben, sondern bei jeder Wiederbegegnung mit einem Italo-Western ausgiebig gelüftet werden.

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