Eine Autopsie eines Infizierten könnte aufschlussreich ein, doch letztlich bleibt von den Leichen durch rapiden Zerfall nie genug für eine solche übrig. Ein lebender Infizierter muss her – aber woher nehmen und nicht stehlen? Die Regierung ist derweil genug damit beschäftigt, die entsetzlichen Ereignisse zu vertuschen, um keine Panik in der Bevölkerung auszulösen – hoffend, dass CIA und Wissenschaftler bald eine Lösung für das Zombie-Problem finden. Doch die Hoffnung scheint vergebens, denn die Bedrohung für die Menschheit ist nicht von dieser Welt...

Scott Sigler hat seine ersten Romane nur als Podcast-Hörbuch übers Internet veröffentlicht, nun wagte er den Sprung zur gedruckten Literatur und konnte in den USA gleich einen Volltreffer landen und die Herzen der Leser gewinnen. Ursprünglich sollte auch “Infiziert“ nur als Gratis-Webstream veröffentlicht werden, die vielen Fans im Internet haben Sigler wohl davon überzeugt, den Roman auch in Buchform unters Volk zu bringen – auch das mit riesigem Erfolg.

Fazit: “Resident Evil“ (im Orig.: Bio Hazard) lässt grüßen. Scott Sigler hat sich beim Plot seines SF-Horrorthrillers offensichtlich vom legendären (und mittlerweile verfilmten) gleichnamigen Videospiel-Klassiker inspirieren lassen. Schreibstil und Charaktere muten mitunter etwas schlicht an, trotzdem fesselt “Infiziert“ von der ersten bis zur letzten Seite. Aus der Menge ähnlicher Erzählungen ragt Siglers Story vor allem durch die verschiedenen Blickwinkel des Geschehens heraus. So können wir die Handlung auch aus der Perspektive eines Infizierten verfolgen, der miterleben muss, wie er durch den Virus die Kontrolle über sich verliert und langsam, aber sicher zur Bestie mutiert. Nichts für schwache Nerven.

Stefan Meduna

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