Nur wenige Künstler verfügen wirklich über eine Doppelbegabung. Dazu gehört zweifelsohne Günther Grass, der speziell zu seinem Frühwerk, den Büchern der “Danziger Trilogie“ (“Die Blechtrommel“, “Katz und Maus“, “Hundejahre“), markante Titelbilder gestaltet hatte. Auch Grass’ Literatur-Nobelpreis-Kollege Hermann Hesse versuchte sich als bildender Künstler, vor allem wenn er gerade eine Schreiblockade hatte.
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Manche von Hesses als Aquarell ausgeführte Landschaftsansichten dürften aus diversen kleinen Geschenkbüchern bekannt sein in denen sie zusammen mit Gedichten oder “Lektüre für Minuten“ abgedruckt wurden. Eine Ausstellung, die im Kunsthaus Stade eröffnet wird und danach noch im August-Macke-Haus, Bonn, im Museum im Deutschhof, Heilbronn sowie in den Kunstsammlungen Zwickau gezeigt wird, präsentiert über 130 Werke von Hermann Hesse aus dem Nachlass von dessen Sohn Heiner.
Der zugehörige Katalog erscheint bei Hatje Cantz und enthält
sehr gute Reproduktionen dieser Zeichnungen, Aquarelle und Gouache-Gemälde.
Dabei drängt sich relativ häufig die Frage auf, ob alle der abgedruckten
Bilder wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Ein “Interieur
mit Tisch, Vase und Fenster“ sieht aus, wie eine beim Telefonieren
erstellte Kugelschreiber-Kritzelei und manche sehr simple Zeichnung
dürfte nicht einmal als naive Malerei durchgehen.
Doch
circa die Hälfte der Bilder zeigen, dass Hesse nicht nur schnörkellose
klare Texte verfassen konnte, sondern auch ein Händchen für
Formen und Farben hatte. Wie immer bei Hatje Cantz sind
auch diesmal die begleitenden Texte, die sich häufig dem Familienleben
des Autors widmen, wieder sehr gut zusammengestellt und dürften
auch für Leser interessant sein, die glauben schon alles über
Hermann Hesse zu wissen.
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