Der britische
Weltenbummler Sir Edward und sein Führer Hadschi Halef Omar fallen
nebst einigen anderen Unglücklichen in die Hände des Wüstenräubers
Abu Saleh. Saleh hegt den Wunsch, sich mit dem legendären Kara Ben
Nemsi im Kampfe zu messen. Dumm nur, dass der sich gerade in den USA
–dort ist er besser bekannt als Old Shatterhand- aufhält. So macht
sich Halef auf den weiten Weg in die neue Welt, um seinen "Sihdi“
aufzutreiben. Scheitert er, kostet das die Geiseln das Leben. Old
Shatterhand hat in den Weiten der Prärie derweil ganz andere Probleme:
bekommt er es doch mit seinem Doppelgänger Milton Hayes zu tun.
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"Karl
Hohenthal“ war eines der Pseudonyme von Karl May. Unter Verwendung
dieses Namens schrieb nun laut Pressetext "ein Heyne-Autor“
dieses Buch, das man wohl am ehesten als May-Parodie bezeichnen
kann. In der Ich-Form erzählt, wartet der Roman mit vielerlei Anspielungen
auf Mays Biographie auf, dies jedoch – besonders wenn es um traurige
Ereignisse geht- auf unangemessen pseudolustige Weise, die wie eine
Verhöhnung des schicksalsgebeutelten Schriftstellers anmutet. Ich
bin auch weiß Gott kein Anhänger der heuchlerischen Ideologie der
"political correctness“, aber Halefs antisemitische Auslassungen
wie "Jüdisch bist du, Effendi? […] Gewiß doch, deine Nase,
deine ganze Physiognomie…“ "Ich bin ein Christ und kein Jude-
freut euch das?“ – „Es freut mich.“ wirken doch sehr befremdlich,
ist bei May doch niemals dergleichen aus dem Munde des kleinen Hadschi
zu hören.
Fazit: An May-Pastiches/Hommagen etc. haben sich schon so manche
Autoren versucht, dabei entstand so manch höchst lesenswertes Werk,
denkt man an Namen wie Franz Kandolf, Edmund Theil oder Reinhard
Marheinecke. "Karl Hohenthals“ Schrifterzeugnis kann sich jedoch
in keiner Weise mit ihnen messen. Die mehr als 500 Seiten werden
dem Leser zur reinen Qual, denn die ungeheuer geschwätzigen Ausführungen
sind weitgehend weder witzig noch spannend. Dass der anfängliche
Handlungsstrang nicht mehr aufgegriffen wird und man nie erfährt,
was denn nun aus Abu Salehs Gefangenen geworden ist, fällt da auch
nicht mehr ins Gewicht. Hat man dieses Buch gelesen, dann weiß man,
warum der Autor es vorzieht unerkannt zu bleiben.
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