Clay Carter kommt finanziell als Pflichtverteidiger eher schlecht
als recht über die Runden und sein Job ist auch nicht sonderlich
befriedigend. Alle seine Anwaltskollegen fliehen aus dem Gerichtssaal als
einem gewissen Tequilla Watson der Prozess gemacht werden soll und
widerwillig muss Clay dessen Verteidigung übernehmen. Der stark
drogenabhängige Watson hat scheinbar grundlos am helllichten Tag einen Mord
begangen.
Doch dahinter steckt ein Pharmakonzern, der ein neues Medikament
an Junkies ausprobierte. Über einen Mittelsmann bekommt Clay ein
Millionen Dollar Angebot. Er soll die Seiten wechseln und klammheimlich
Entschädigungen zahlen an die Hinterbliebenen von weiteren Mordopfern,
die ebenfalls durch das fehlgeschlagene Experiment zu Tode kamen.
Clay lässt sich darauf ein und wird schließlich zu einem schwerreichen
Experten für Sammelklagen und Entschädigungen. Doch ganz vergessen
kann er seinen früheren einfach fallengelassenen Klienten Tequilla
Watson doch nicht ...
John Grisham erzählt einmal mehr eine unglaubliche
(aber gewiss mögliche) Geschichte aus der Wunderwelt des (US-amerikanischen)
Gerichtswesens. Anwälte verbreiten über TV-Werbespots Panik bezüglich
der Nebenwirkungen gewisser Medikamente. Dadurch rekrutieren sie
Hundertschaften neuer Klienten und schinden dann durch Vergleiche
Millionenbeträge aus Pharmakonzernen
heraus. Während diese Anwälte dadurch sechsstellige Dollarbeträge
für sich (und ihre Learjets) herausschinden, erhalten die verunsicherten
Opfer dann oft nur winzige Entschädigungen. Einmal mehr benutzt
Grisham die Form des flott geschriebenen Thrillers als Podium
für massive Kritik und zumindest in seinem Roman bleibt die rücksichtslose
Gier der Hauptfigur nicht ungesühnt.
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