Der 23-jährige Willie Traynor übernimmt die Provinzzeitung
“Ford Country Times“. Er stammt zwar von einem College im Norden,
lebt aber bald schon in den Südstaaten wie die Made im Speck.
Durch seine natürliche Neugier und seine Bereitschaft kontroverse
Themen anzurühren macht Willie innerhalb von 10 Jahren aus
dem verschnarchten Blatt eine millionenschwere Zeitung.
Auf dem Klappentext ist zu lesen, dass “Die Liste“ John
Grishams “spektakulärster Roman“ seit “Die Jury“ sei und
anscheinend steht wieder ein Mordprozess im Mittelpunkt der Handlung.
Doch die Geschichte um den nach neun Jahre entlassenden Mörder
und die dann eintretenden Todesfälle bei den ehemaligen Geschworenen
bildet nur einen verschwindend kleinen Teil des Buches. Es wirkt
fast ein wenig so als wenn Grisham diesen Part, den seine Leserschaft
von ihm erwartet, etwas lustlos abhandelt.
Sehr viel mehr Aufmerksamkeit
widmet er der Freundschaft von Willie zur farbigen Miss Callie,
deren zahlreiche Kinder fast alle “Professoren wurden“. Wenn geschildert
wird, wie die hellwache Lady dem jungen Mann reichhaltige Menüs
auftischt, läuft dem Leser das Wasser im Munde zusammen.
Doch Grisham beschränkt sich nicht auf die gemütlichen
Seiten des “Southern Comforts“, sondern Rassismus, der Vietnamkrieg
und der Ausverkauf der Kleinstädte durch Großkonzerne
werden leidenschaftlich thematisiert. Einmal mehr kann gar nicht
genug gelobt werden, wie dieser Bestsellerautor seine Position
nutzt um Missstände anzuprangern und dabei dennoch ganz entspannt
eins seiner besten Bücher abliefert.
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