Hoppla,
was ist denn da los? Da erscheint ein neues Buch von John Grisham
("Der Richter") und weit und
breit ist kein Gerichtssaal zu sehen. Keine der Hauptfiguren ist
Anwalt oder Richter, nicht einmal in einer kleinen Nebenrolle
tritt auch nur eine Person mit juristischer Ausbildung auf. Stattdessen
singt uns Grisham das harte Lied vom arbeitsreichem Leben auf
dem Lande und liefert so eine Art Baumwoll-Variante von Anna Wimschneiders
"Herbstmilch".
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Hauptfigur ist der siebenjährige
Luke, der 1952 mit seinen Eltern und Großeltern auf einer gepachteten
Farm inmitten der Baumwollfelder von Arkansas lebt. Jahr für Jahr
müssen Wanderarbeiter angeheuert werden um die strapaziöse Baumwollernte
zu bewältigen und das nackte Überleben der Familie bis zum nächsten
Jahr sicher zu stellen. In diesem Jahr kampieren auf Lukes Farm
eine Hinterwäldlerfamilie und eine Gruppe von Mexikanern. Zwischen
diesen beiden Truppen kommt es zu Konflikten, die zu einem grausamen
Mord führen.
Doch dieser Handlungsstrang ist eher nebensächlich. Sehr viel
interessanter sind die sensiblen Beschreibungen eines Lebens,
das fast nur aus Arbeit besteht. Abwechslung bieten dabei kleine
Freuden wie eine Baseball-Übertragung im Radio oder der allwöchentliche
Besuch in einer Kleinstadt. Vom Meisterchronisten des US-amerikanischen
Gerichtswesen war eine derart intensive Schilderung einer Jugend
auf dem Lande nicht zu erwarten. Das Buch kann dabei durchaus
bei ähnlich gelagerten Erzählungen von Stephen King wie "Es"
oder "Die Leiche" (verfilmt als "Stand By Me")
mithalten.
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