Den Namen
der Hauptfigur dieses Buches erfährt der Leser nicht, was wohl
mit dem Beruf des Herren zusammenhängt. Dieser arbeitet als Ghostwriter
und hat bisher erfolgreiche Biographien über Rockstars und Schauspieler
zusammengeschustert. Auch wenn diese Bücher meist zu 100% seiner
Feder (und oft auch noch großteils durch seine Phantasie) entstammen,
taucht der Name des Ghostwriters allenfalls in den Danksagungen auf.
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Dieser
anonyme aber sehr fixe Schreiberling erhält urplötzlich
den äußerst gut bezahlten Auftrag in kürzester Zeit
die Biographie des ehemalige britische Premierminister Adam Lang
fertig zu stellen. Zuvor sollte dies ein enger Mitarbeiter von Lang
erledigen, doch dieser wurde tot aufgefunden. Der neue Ghostwriter
reist zu einer luxuriösen Villa auf Martha´s Vineyard,
wo Lang gerade residiert. Zugleich wird der Ex-Premier vom UN-Gerichtshof
bezichtigt vier britische Staatsbürger an die CIA übergeben
zu haben. Einer davon starb, die drei anderen landeten in Guantanamo.
Während die Biographie-Verleger angesichts dieser kostenlosen
Werbung schon die Hände reiben, recherchiert der Ghostwriter
bezüglich Langs Vergangenheit und begibt sich dadurch in eine
lebensgefährliche Lage...
Im letzten Viertel wird “Ghost“ zu einem –
trotz aller wirklich überraschender Wendungen – eher
konventionellen manchmal auch etwas unglaubwürdigen Spannungsroman.
Doch zuvor bietet der britische Bestsellerautor Robert Harris (“Vaterland“,
“Enigma“, “Pompeji“) einige
hochinteressante Einblicke in die Welt der Weltpolitik. Anhand von
spannenden Situationen verdeutlicht er die oft erheblichen Unterschiede
zwischen Ereignissen und ihrer Wirkung in den Medien. Der ehemalige
Premier Lang, trägt unzweifelhaft und kaum verschlüsselt
die Züge Tony Blairs. Harris war mit diesem befreundet und
daher besonders entsetzt als er schließlich zu wenig mehr
als zum getreuen Lakaien von Georg W. Bush wurde. Nicht ohne eine
Hauch von Restsympathie beschreibt Harris Lang/Blair als einen in
der Jugend kaum an Politik interessierten Menschen, der nur aus
Karrieregründen in eine Partei eintritt (auch Joschka Fischer
überlegte einst kurz ob er Mitglied der Jungen Union werden
solle). Doch spätestens im Ruhestand folgt die Rache und der
immer nur nach vorne blickende Machtmensch verkraftet es kaum, wenn
er keine Zukunft mehr hat.
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