“Ich brech die Herzen der stolzesten Frau’n, weil
ich so stürmisch und so leidenschaftlich bin…“ sang schon
dereinst Heinz Rühmann. Und welcher Mann wollte nicht „einmal
ein verfluchter Kerl sein“, wie Nestroy zu sagen pflegte? Der
durchschnittliche Comicsammler hat zwar eine ganze Menge seltener
Erstausgaben im Regal, aber unglücklicherweise meistens keine
Freundin. Höchste Zeit also für diesen handlichen Ratgeber in
Liebesdingen.
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Wie der Titel schon diskret andeutet, richtet sich das
Buch ausschließlich an Männer – oder solche, die es noch werden
wollen. Der Autor unterteilt den Weg zum Erfolg beim weiblichen
Geschlecht in sechs Phasen: 1: Blickkontakt – 2: Ansprechen –
3: Gesprächssynchronisation – 4: Wiederverabredung – 5: Körperliche
Annäherung – 6: Sexuelle Vereinigung. Eine Möglichkeit, Phase
4 zu überspringen und gleich mit Phase 5 weiterzumachen, kommt
in diesem Strategiepapier bedauerlicherweise nicht vor. Aber bitte,
man kann nicht alles haben. Ein Sonderkapitel widmet sich Fallbeispielen
von gescheiterten Flirtern und dem Aufzeigen deren Fehlern, gefolgt
von minutiös geplanter Umsetzung obigen Phasenplans zur Behebung
derselbigen. Von perfekter Stimmmodulation über Mimik und Gestik
bis hin zur psychologisch perfekt ausgewählten Hintergrundmusik
wird nichts, aber auch gar nichts dem unheilvollen Zufall überlassen.
Denn gar trügerisch sind Weiberherzen, und schon der kleinste
Fehler beim Balzverhalten kann dessen abruptes Ende bedeuten.
Bei Frauen ist es genau wie bei Personalchefs kein gutes Zeichen,
wenn man hört, man würde wieder angerufen.
Fazit: Eigentlich hatte ich von diesem Bändchen nicht mehr als
unterhaltsamen Nonsens erwartet, aber der Inhalt ist überraschend
gut. Breitung schreibt charmant und witzig, die beschriebenen
„Fallstudien“ zeugen durchaus von guter Kenntnis der menschlichen
Psychologie. Wer also unter Hemmungen, Schüchternheit oder sonstigen
Flirtbremsen leidet, sollte durchaus einen Blick wagen – die Tipps
und Tricks zur Abhilfe sind gar nicht mal übel. Trotz der Schlankheit
des Büchleins ist der Informationsgehalt recht hoch, da immer
kurz und knapp zum Kern vorgestoßen wird – im Text wie in der
Liebe zählt für den Autor offenbar das Motto “Ran wie Blücher“.
Abseits des unbestreitbaren Unterhaltungswerts dürfte ein echter
therapeutischer Nutzen dieser Lektüre also tatsächlich gegeben
sein. Wenn man den Inhalt dann Kapitel für Kapitel durchgearbeitet
und in die Praxis umgesetzt hat, wird der Leser nie mehr die Frage
stellen müssen “Wie krieg ich sie?“, sondern nur mehr
vor dem Problem eines echten Don Juan stehen: “Wie zum Teufel
werd ich sie wieder los?“
Stefan Meduna
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