In Europa wird oft
etwas verächtlich über die formelhaften amerikanischen Drehbücher gelästert.
So ein Ding besteht in der Regel aus 120 Seiten, denn eine Drehbuchseite
"dauert" eine Minute. Nach 30 Seiten endet die einführende Exposition
des Filmes mit dem "Plot Point 1" nach weiteren 60 Seiten endet die
Konfrontation mit dem "Plot Point 2" und die letzten 30 Seiten
gehören der Auflösung bzw. dem dritten Akt.
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Kein
Wunder das viele Filme durch die allzu strenge Anwendung dieses
Prinzips etwas vorhersehbar wirken. Doch Syd Field, der angeblich
"meistgefragte Drehbuchlehrer der Welt", analysiert in
diesem Buch vier ebenso erfolgreiche wie unterschiedliche Filme,
die nach dem US-Drehbuch-Patentrezept entstanden: "Thelma &
Louise", "Terminator 2", "Der mit dem Wolf tanzt"
und "Das Schweigen der Lämmer".
In allen vier Fällen traf sich
Field mit den Drehbuchautoren der Filme und kann so hochinteressante
Informationen zur Entstehungsgeschichte der Filme bieten. So wohnte
etwa Michael Blake beim seinerzeit noch ziemlich unbekannten Kevin
Costner und schrieb dort Teile seines Romanes "Der mit dem
Wolf tanzt". Costner wollte jedoch nichts über den Inhalt des
Buches wissen. Ebenso interessant wie diese Anekdoten sind jedoch
Fields präzisen Analysen der Drehbuchstrukturen und der zugrundeliegendem
Denkprozesse.
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