Bei der
Edition Olms erschien bereits in zahlreichen Neuauflagen
das Buch “1001 Filme: die Sie
sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist“. Quasi als
Gegenmodell stellt ein im selben Verlag verlegtes Buch zahlreiche
Filme vor, die man vielleicht auch gesehen haben sollte, doch leider
waren diese Projekte bereits gestorben, bevor sie ihren Kinostart
erlebten.
Einzige Ausnahme dürfte “The
Day the Clown cried“ von und mit Jerry Lewis sein. Dieser nie
gezeigte Film um einen Clown, der in Nazi-Deutschland wegen einer
Hitler-Parodie im KZ landet und dort Kindern aufheitert, wurde angeblich
1972 in Schweden tatsächlich fertig gestellt. Das Werk kam jedoch
wegen rechtlicher Probleme – die Drehbuchautoren wurden nicht bezahlt
– nie ins Kino. Dies soll laut einiger weniger Augenzeugen, die
“The Day the Clown cried“ tatsächlich gesehen haben, auch
gut so sein, denn Humor und Pathos des Films hätten “hochgradig
falsch“ gewirkt.
Die
restlichen Filme, die in diesem Buch vorgestellt werden, existieren
nur als Projekte zu denen es allenfalls Entwurfszeichnungen und
Probeaufnahmen gibt. Doch gerade die Vorstellung wie weitere Filme
von Alfred Hitchcock (“Kaleidoscope“ oder “No Bail
for the Judge“ mit Audrey Hepburn), Federico Fellini (“Il
Viaggio di G. Mastorna“), Sergio Leone (“Leningrad“),
David Lynch (“Ronnie Rocket“), “Pippi Langstrumpf“
von Hayao Miyazaki oder ein "John
Carter"-Zeichentrickfilm von Looney Tunes Animator
Bob Clampett (siehe unten) wohl ausgesehen hätten, macht die Lektüre
dieses Buches zu einem so großen Vergnügen.
Damit es nicht bei gut recherchierten aber oftmals dennoch spekulativen Texten bleibt, hat Herausgeber Simon Braund zusätzlich noch 16 Künstler gebeten unter der Berücksichtigung der “Nichterscheinungsjahre“ fiktive aber dem jeweiligen Zeitgeist angepasste Plakatmotive zu den nicht existenten Filmen zu gestalten. Diese originelle Idee hilft dabei sich vorzustellen, was uns alles entgangen ist.