27 unorthodoxe Weihnachtsgeschichten (24 wär irgendwie witziger gewesen) versammelt diese schöne klassische Anthologie, die das Warten auf die Bescherung mehr oder weniger angenehm verkürzt. Unter den Autoren finden sich Kaliber wie Rudyard Kipling und Arthur Conan Doyle.
Doyles Erzählung "Ein aufregender Heiliger Abend oder Mein
Vortrag über Dynamit“ entstand 1883, vier Jahre bevor er
mit der Erfindung des Sherlock Holmes Weltruhm erlangte. Es ist
die Geschichte eines deutschen Wissenschaftlers, der am Heiligen
Abend aus seiner Wohnung entführt wird, da die Kenntnisse des
Sprengstoffexperten benötigt werden… doch das Weihnachtsfeuerwerk
fällt ganz anders aus, als es sich die Entführer vorstellen
konnten…
Herausragend auch "Morrowbie Jukes´ Ritt zu den Toten“
von Rudyard Kipling: Der in Indien stationierte britische Offizier
Jukes gerät in die Gewalt von Aussätzigen… mit Entsetzen muss
er feststellen: es gibt keine Fluchtmöglichkeit aus dem Dorf der
lebenden Toten. In "Ungebetene Gäste“ von John Glasby
darf sich der Protagonist über ein Weihnachtsfest im Kreise seiner
Familie freuen – schade nur, dass diese längst tot ist. L. P.
Hartleys "Sternsinger“ wollen keine milden Gaben
für ihren engelsgleichen Gesang – sie wollen Blut sehen.
Das ist natürlich nur ein kleiner Auszug aus dem Band. Wie bei musikalischen
"Best of“-Alben leiden solche Kurzgeschichtensammlungen oft
darunter, dass neben ein, zwei Highlights auch viel Durchschnitt
enthalten ist, auf diese Sammlung trifft das erfreulicherweise
nicht zu, auch die Erzählungen der in unseren Breiten weniger
bekannten Autoren sind durch die Bank großartig.
Fazit: Makabre Weihnachtsanthologien dieser Art gibt’s wie Sand am
Meer, diese besticht vor allem durch das literarische Niveau der
durchwegs hochkarätigen Autoren. Oh du tödliche...
Stefan Meduna
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