“Werbung ist eine Übung in Bescheidenheit“
schreibt Maurice Leévy, der Präsident der Agentur
“Publics“ im Vorwort zu diesem Buche. Damit meint er jedoch weniger,
dass nur ganz bescheiden auf das Produkt hingewiesen werden soll,
sondern dass der Werber hinter seiner Kampagne zurücktreten
und sich voll in den Dienst des Produktes stellen soll. Als eine
kleine Wiedergutmachung für diese branchenbedingte Unauffälligkeit
entstand dieses Buch, das zunächst nur exklusiv die Mitglieder
der Publics Group erhielten, doch jetzt dank des Taschen Verlages
auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.
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Der Titel “EINE Geschichte der Werbung“ wurde
durchaus passend gewählt, denn ausgehend von einer Anzeige
für Pianos aus dem Jahre 1842, die eine Agentur aus Philadelphia
gestaltete und als Initialzündung angesehen wird, feiert
das Buch fast ausschließlich US-amerikanische und französische
Werbegeschichte (natürlich unter besonderer Berücksichtigung
der Publics Group). Von den Aufsehen erregenden Benetton-Kampagnen,
den hübschen Guinness-Motiven oder dem hitparadenstürmenden
Langnese-Song fehlt leider jede Spur.
Doch ansonsten werden einige
recht interessante Erkenntnisse vermittelt. So war möglicherweise
der Maggie-Würfel der Auslöser der Kubismus (tatsächlich
zitiert Picasso diverse Werbekampagnen in seinem Gemälde
“Landschaft mit Plakaten“) und ein Haarwasser namens “Dada“ diente
als Namenspatron für den Dadaismus. Recht interessant ist
auch die Geschichte des mittlerweile legendären Uncle-Sam-Rekrutierungsplakates
mit der Aufschrift “I Want You“ von 1917, das ein Plagiat ist.
Mit ähnlichen Plakaten versuchten bereits ab 1914 sowohl
die englische wie auch die deutsche, italienische und russische
Armee per dramatisch platzierten Zeigefinger ihre Soldaten-Bestände
aufzustocken. Das Buch wimmelt nur so vor ähnlichen interessanten
Beispielen und ist eine spannende Zeitreise durch fast zwei Werbe-Jahrzehnte.
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