1972 kam
mit "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" der letzte (nicht
mehr allzu gelungene) Edgar Wallace-Film in die Kinos. Das Interesse
am "Hexer", am "Zinker"
und am "Buckeligen von Soho" ist jedoch ungebrochen. So
ist es erfreulich, dass nach Florian Pauers etwas chaotisch gegliederten
und längst vergriffenen Buch "Die Edgar Wallace Filme" (bei
Goldmann als Citadel-Filmbuch) und Joachim Kramps "Hallo! Hier
spricht Edgar Wallace" (Schwarzkopf & Schwarzkopf) ein weiteres
Buch zu diesem Thema vorliegt. Der 1963 geborene Christos Tses ist
nicht nur Fan der Filme, sondern er veranstaltete auch ein "Edgar
Wallace Festival" in Eddi Arents Heimatort Titisee / Neustadt.
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Sein Buch besticht vor allem durch
die zahlreichen Interviews mit Wallace-Stars wie Joachim Fuchsberger
und Eddie Arent, mit dem Tses mittlerweile befreundet ist. Dadurch
hat der Leser teilweise wirklich den Eindruck live bei den lange
zurückliegenden Dreharbeiten dabei zu sein. Erstmals wird auch eine
sehr interessante Übersicht über alle Edgar Wallace-TV-Filme geboten.
So ist etwa zu erfahren, dass bereits am 7. April 1956 (also drei
Jahre vor dem ersten Kinofilm "Der
Frosch mit der Maske") im deutschen Fernsehen in wackeligen
Kulissen eine Version von "Der Hexer" live übertragen
wurde. Abgerundet wird das reich bebilderte Werk noch durch eine
kommentierte farbige Galerie mit den Plakaten zu allen Edgar Wallace-Filme.
Etwas störend ist nur, dass Tses es nicht lassen kann immer wieder
auf dem laut Aussagen des Wallace-Produzenten Horst Wendlandt "schlecht
recherchierten und im höchsten Maße polemischen "Werk"
eines anderen "Fachmanns" herumzutrampeln. Joachim Kramp
("Das Edgar
Wallace Lexikon")
hatte
in seinem oben erwähnten Buch behauptet, ein gewisser Gerhard F.
Hummel wäre der "Initiator und Vater der Edgar Wallace-Filme"
und dass Wendland "Meinungsverschiedenheiten" mit Jürgen
Roland, dem Regisseur von "Der grüne Bogenschütze" hatte.
Diese beiden Aussagen widerlegt Tses nun durch Interviews mit den
Beteiligten. Doch trotzdem wird der Wallace-Fan Tses Buch weniger
als Ersatz sondern eher als Ergänzung zu Kramps ebenfalls höchst
lesenswerten und deutlich subjektiveren Buch ansehen.
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