Der 1912
in Chicago geborene Donald Siegel begann seine Filmkarriere im Schneideraum
der Warner Bros. und gestaltete hier auch die Montagesequenzen die
den Klassiker "Casablanca" eröffneten. Siegels beiden ersten
Kurzfilme, darunter die Dokumentation "Hitler Lives?", wurden
prompt mit dem Oscar ausgezeichnet. Daraufhin begann eine fruchtbare
Periode als Spielfilmregisseur. Der erste Höhepunkt war der Science
Fiction-Klassiker "Invasion der Körperfresser" (von dem
es drei Remakes gibt), während "Flaming Star" (1960) als
bester Elvis Presley-Film gilt (was allerdings nicht viel bedeutet).
Höhepunkt
in Don Siegels Karriere war zweifelsohne seine Zusammenarbeit mit
Clint Eastwood. Insgesamt fünf recht unterschiedliche Werke drehte
er mit dem durch seine Italo-Western zum Star gewordenen Darsteller.
In "Coogan´s Bluff"
(1968) war Eastwood ein Polizist aus Arizona mit Cowboy-Manieren,
der nach New York geschickt wird. Im Western "Two Mules for
Sister Sara" bildeten Eastwood und Shirley MacLaine (ursprünglich
war Elisabeth Taylor vorgesehen) ein Dream-Team. Eine faszinierende
Ausnahme im Werk von Siegel und Eastwood ist das seltsam-schillernde
Bürgerkriegs-Südstaaten-Drama "The Beguiled", während
"Dirty Harry" zu einem gewaltigen kommerziellen Erfolg
wurde. An den Fortsetzungen beteiligte sich Siegel jedoch nicht
mehr, sondern inszenierte 1979 mit "Escape from Alcatraz"
noch einen letzten Film mit Eastwood.
Dies von insgesamt 24 Autoren gestaltete Buch ist eine höchst abwechslungsreiche
Würdigung des zwar eher unauffälligen aber höchst einflussreichen
Regisseurs. Die ersten Kapitel widmen sich dem "vergleichsweise
subtilen und facettenreichen" ersten "Dirty Harry"-Film
und der Nachfolge-Werke, die diese Qualität nur sehr selten ereichten.
Auch Siegels "Waffenbrüder" erfahren hier eine Würdigung.
Im Anschluss werden Siegels 39 Filmen auf jeweils zwei Seiten von
diversen Autoren auf höchst unterschiedliche Weise interpretiert.
Den Abschluss bildet dann eine umfassende Bio- und Filmographie.
Nach der Lektüre des Buches wird klar, warum Clint Eastwood zugab,
von Don Siegel "das meiste gelernt" zu haben.