Bei
dem Titel “Das kleine Dick und Doof“-Buch schreckt jeder
aufrechte Freund von Laurel & Hardy erst einmal heftig zusammen.
Doch Norbert Aping schrieb kein Buch über die beiden großen
Komiker, sondern darüber in welcher Form
ihre Filme im Laufe der Jahre in Deutschland dem Publikum gezeigt
wurden.
In den Stummfilmen wurde im deutschen Sprachraum bereits
in den 20er Jahren der Name “Dick und Dof“ (kein Schreibfehler)
für das Duo eingeführt. Bei ganz frühen Tonfilmen
sprachen Stan Laurel und Oliver Hardy im Rahmen von zusätzlichen
Dreharbeiten mit deutschsprachigen Nebendarstellern für kurze Zeit Anfang der 30er Jahre sogar phonetisch auswändig gelerntes Deutsch
(was in etwa so klingt wie Phil Collins “deutscher“ Gesang in
Disneyfilmen wie “Tarzan“ oder
“Bärenbrüder“). Mittlerweile ist
auf der DVD “Dick & Doof sprechen deutsch: Spuk um Mitternacht“ ein Kurzfilm zu sehen in dem Stan & Ollie unsynchronisiert deutsch reden. Auch hierzu
hat Asping in seinem Buch einiges zu erzählen.
Bevor die Werke von Laurel und Hardy schließlich
synchronisiert wurden (und der begnadete Walter Bluhm als ideale
Stimme von Stan Laurel gefunden wurde) liefen die Filme mit deutschen
Untertiteln in den Kinos. Dann verbannten die Nazis Laurel &
Hardy ganz. In der Nachkriegszeit feierte das Duo große
Erfolge in den deutschen Kinos, bevor es in den Jugendvorstellungen
(oftmals gekoppelt mit dem Ulk-Cowboy Fuzzy) und dann schließlich
im Fernsehen landete. Auch zu den unterschiedlichen TV-Sendungen
wie “Es darf gelacht werden“ mit dem Wanderschausteller Werner
Schwier oder der von Theo Lingen anmoderierten Reihe “Lachen Sie
mit Stan und Ollie“ oder den Präsentationsformen in der DDR
oder auf DVD usw. usw. hat Norbert Aping recherchiert. Die Unmenge
an alles andere als trocken servierten Fakten hat er in diesem
reich bebilderten Buch zusammengetragen. Dem Autor gelang somit
eine spannende Zeitreise durch die deutsche Mediengeschichte.
Mittlerweile schrieb Aping unter dem Titel "Laurel
& Hardy auf dem Atoll" ein weiteres ebenso interessantes Buch
über “Atoll K“ verfasst, den in Frankreich gedrehten höchst umstrittenen
letzten Film den Komikerduos. Außerdem verfaßte er zwei Bücher über die Chaplin-Filme in Deutschland und brachte 10 Jahre nach Veröffentlichung seines Dick & Doof Buches eine preiswerte Neuausgabe heraus. Das Paperback schreibt die Vermarktung von Laurel & Hardy auf den Stand von Juli 2014 fort und bietet zudem noch einen umfangreichen digitalen Anhang.
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