Titania Hardie (ich gehe mal davon aus, dass es sich hierbei um ein Pseudonym handelt) war dem deutschen Publikum schon seit längerem bekannt, und zwar als Verfasserin von nützlichen (?) Ratgebern die Titel trugen wie “Liebeszauber – Titanias Buch der Liebesmagie“, “Hokus Pokus – Magie der Frauen“ oder “Titanias Orakel-Set“, gleich mit diversen Zauberkarten im Doppelpack. Dann war da noch “Liebestrank und Zauberelixiere“ und… Okay, okay, ich hör ja schon auf. Wie man sieht ein Programm für vornehmlich weibliche Leserinnen, deren Lieblings-TV-Serie “Charmed“ und deren Lieblingscomic “W.i.t.c.h.“ ist. Wobei das keineswegs negativ gemeint ist, “W.i.t.c.h.“ lese ich selber sehr gerne und das grottige “Charmed“ hat zumindest Alyssa Milano drin, die eine vorzügliche Sängerin ist – auch wenn das die meisten nicht mitbekommen haben dürften. Kennt ihr Alyssas “The Best in the World“-Album? Es ist einfach großartig. Aber ich schweife vom Thema ab.

Man kann vielleicht nachvollziehen, dass der ein oder andere kritische Mensch Titanias Romandebüt ein wenig skeptisch gegenüber steht, aber -zauberhafte Überraschung!- es darf als durchaus gelungen gelten. Auch wenn die radikalfeministischen Anwandlungen der Autorin manchen nerven mögen (die geheimen Unterlagen John Dees werden nur an weibliche Nachkommen weitergegeben – never trust a man!), unterm Strich hat man es mit einem vielversprechenden Erstling zu tun, der vorzüglich zu unterhalten weiß. Trotz einiger Längen ein empfehlenswerter romantischer Thriller mit vielen überraschenden Wendungen. Auch wenn Titanias Liebestränke und Zauberelixiere vielleicht nicht immer gewirkt haben mögen, ihr Roman tut’s auf alle Fälle.

Stefan Meduna

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