Es hat
alles etwas länger bei ihm gedauert und wohl auch daher erscheint
die erste deutschsprachige Biographie über Christoph Waltz erst
nach seinem zweiten Oscar, den er für “Django
Unchained“ erhielt. Der Autor Thorsten Wortman, der für Schwarzkopf
& Schwarzkopf bereits u. a. die Hollywood-Stars Kristen Steward
und Ryan Goslig porträtierte, konnte für sein Buch zwar kein persönliches
Gespräch mit Waltz führen, hat jedoch viele aussagekräftige Zitate
des lieber als Schauspieler arbeitenden als Interviews gebenden Österreichers
zusammengetragen.
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“Hollywood
ist immer das Ziel, für jeden. Wer etwas anderes behauptet,
dem glaube ich nicht.“ Waltz gibt offen zu, dass ihn Theater
oder Fernsehen nicht wirklich interessieren und er immer eine internationale
Filmkarriere angestrebt hat. Daher studierte er Schauspiel nicht
nur am Max Reinhardt Seminar in seiner Heimatstadt Wien, sondern
auch im New Yorker Lee Strasberg Theatre and Film Institute. Nachdem
er als eher unbekannter aber gut beschäftigter Schauspieler
auf eigenen Füßen stand, zog er nach London. Er hatte
sich schon damit abgefunden, dass er trotz guter Kritiken für
seine Hauptrollen in den TV-Filmen “Du bist nicht allein
- Die Roy Black Story“ und “Der Tanz mit dem
Teufel – Die Entführung des Richard Oetker“
nicht zum Zuge kam, wenn die deutsche Filmindustrie mit “Der
Untergang“ oder “Der
Baader Meinhof Komplex“ versuchte “großes
Kino“ zu machen. Doch dann kam doch noch alles anders.
Quentin Tarantino suchte 2009 händeringend nach einem Darsteller
für die Rolle des SS-Standartenführers Hans Landa in seinem Film
"Inglourious
Basterds". Er wollte das bereits seit 8 Jahren geplante
Projekt schon ganz aufgeben, doch als er Castings in Deutschland
durchführte überzeugte ihn Waltz, auch weil dieser fließend englisch,
französich und italienisch sprach. Der Rest ist (Film-) Geschichte.
Waltz bekam einen Oscar für die beste Nebenrolle und erhielt den
selben Preis zwei Jahre später für seine Leistung als Kopfgeldjäger
Dr. King Schultz in “Django Unchained“. Außerdem überzeugte
er (aber eigentlich auch wirklich nur er) als Schurke in “Green
Hornet“, veredelte das Zirkus-Drama “Wasser
für die Elefanten“ sowie den 3D-Film “Die
drei Musketiere“ und brillierte in Polanskis “Der
Gott des Gemetzels“.
Thorsten
Wortmans interessant bebilderte Waltz-Biografie wagt eine vorsichtige
Einschätzung von Waltzs Charakter und bietet einen guten Überblick
über die noch lange nicht abgeschlossene Karriere von einem der
faszinierendsten Schauspieler. Wobei Waltz das Wort Schauspieler
etwas seltsam vorkommt, denn der Beruf hat zwar viel mit Spielen
aber wenig mit Schauen zu tun, denn “Schauen tun Sie – nicht ich.“
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