Thomas
Lang ist ein Ex-Elitesoldat, nun schlägt er sich mit letztklassigen
Jobs als Bodyguard und Söldner durch – mit allem, was eben so bezahlt
wird. Mit fast allem, denn als ihm ein Mordauftrag mit exzellenter
Bezahlung angeboten wird, geht ihm das denn doch zu weit. Er warnt
das Opfer vor der Gefahr, doch ehe er sich’s versieht ist er dennoch
in eine internationale Affäre aus Spionage, Waffenhandel und Terrorismus
verwickelt, in der er nur ganz langsam durchblickt. Als bekennendem
Weiberfeind kommt ihm zu allem Überdruss neben all den Spionen und
Terroristen auch noch die Liebe in Gestalt einer bezaubernden jungen
Dame in die Quere. Es ist nicht leicht, ein Mann zu sein...
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Dieser
Roman erschien bereits 1997 erstmals auf Deutsch im legendären
Haffmanns Verlag, unter dem korrekt übersetzten Originaltitel
“Der Waffenhändler“. Wie Heyne auf den fürwahr
dämlichen neuen Titel “Bockmist“ auf einem Titelbild,
das an eine Waschmittelreklame gemahnt, verfallen ist, bleibt wohl
für ewig deren Geheimnis. Aber davon sollte man sich nicht
abschrecken lassen, die Ausgabe von 1997 galt unter Laurie-Fans
bereits als gesuchte Rarität, ein Antiquar auf Amazon Marketplace
verlangt dafür tatsächlich nicht weniger als 349 Euro.
Der Titel ist jedenfalls glücklicherweise nicht Programm. Da
freut man sich doch trotz alledem, dass der Heyne Verlag endlich
eine neue, preisgünstige Ausgabe dieses wirklich amüsanten
Romans vorlegt.
Der Brite Hugh Laurie ist in unseren Breiten vor allem als Schauspieler bekannt, unvergessen sind seine grandiosen Rollen in “Black Adder“ (an der Seite von Rowan Atkinson) oder “Herr und Meister“ (nach den Jeeves-Romanen von P.G. Wodehouse, an der Seite von Stephen Fry). In Hollywood musste er sich meist mit unbedeutenden Nebenrollen herumschlagen, der internationale Durchbruch gelang ihm erst mit der Titelrolle als schrulliger, aber genialer Arzt in der TV-Serie “Dr. House“.
Sein guter Freund und Kollege Stephen Fry ist seit längerem auch als (wirklich wunderbarer) Autor erfolgreich, und so griff auch Laurie beherzt zur Schreibfeder und legte 1996 mit “The Gun Seller“ seinen ersten Thriller vor
.
Fazit:
448 Seiten, und auf keiner einzigen kommt auch nur annähernd Langeweile
auf. Schwärzester britischer Humor und actionreiche Spannung ergeben
ein unschlagbares Gemisch in diesem Agententhriller. Naturgemäß
hat Lauries unverwechselbarer Jargon und Sprachwitz in der Übersetzung
stark gelitten, dennoch hat man sich alle Mühe gegeben, dem Original
gerecht zu werden. Hugh Laurie ist für mich einer der besten europäischen
Schauspieler überhaupt – mit seinem durchwegs gelungenen Erstlingsroman
hat er bewiesen, dass er auch als Autor top ist. Trotz des großen
Erfolges dieses Romans ist es bis jetzt sein einziger geblieben
– sein zweites Buch “The Paper Soldier“ ist im Original für Herbst
2009 angekündigt. Wir können’s kaum erwarten!
Stefan
Meduna
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