Eigentlich
hasst Jack Ketchum Fortsetzungen egal ob bei Filmen oder bei Büchern.
Doch da sich sein 1980 entstandenes Erstlingswerk “Beutezeit“
zu seinem größten Erfolg entwickelte, schrieb er elf Jahre
später eine nicht minder blutrünstige Fortsetzung. In “Die
Rückkehr zum Schmortopf“, dem hochinteressanten Nachwort
dieser Taschenbuchausgabe, gibt Ketchum zu es “wegen der
Kohle“ getan zu haben, aber auch weil er eine Geschichte
zu erzählen hatte (und zudem noch neue Rezepte zur Zubereitung
von Menschenfleisch einbauen wollte, um seine Lektorin zu ärgern).
Zentrale
Figur des Buches ist wieder der mittlerweile pensionierte und verwitwete
Sheriff George Peters, der sich aus Frust und wegen der in “Beutezeit“
geschilderten Ereignisse dem Trunke hingibt. Nachdem es an der Küste
von Main erneut zu Angriffen einer total verwilderten Kannibalensippe
kommt, wird Peters von seinem Amtsnachfolger um Hilfe gebeten und
diesmal ist es noch schlimmer als vor elf Jahren...
Auch
im mittlerweile verfilmten Buch
"Beutegier“ gelingt Ketchum wieder ein äußerst
geschickter Spannungsaufbau, der zu einem hohen Lesetempo zwingt.
Der Leser entwickelt recht rasch Sympathie für eine kleine
Gruppe von Menschen, die sich in einem abgelegenen Haus in den Wäldern
trifft, und hofft, dass sie den Roman halbwegs ungeschoren überleben
werden, obwohl zugleich völlig klar ist, dass dies nicht der
Fall sein wird. Mit dem aalglatt wirkenden aber gemeingefährlichen
Noch-Ehemann einer der Hauptfiguren hat Ketchum zudem noch einen
Nebenschurken eingebaut. Dies wirft zusätzlich noch die (eher
rhetorische) Fragestellung auf, wer nun schlimmer sei dieser “Mistkerl
von einem Anwalt aus Manhattan“ oder “die Kannibalenfamilie,
die genauso agiert wie sie aussieht“.
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