Der Bulgare
Yanko Tsvetkov entwarf für einige seiner ausländischen Freunde eine
satirische Landkarte (siehe unten), die Europa im Januar 2009 zeigte,
als Putin Erdgas als politisches Druckmittel einsetzte. Statt der
jeweiligen Ländernamen wurden in die Landkarte markante Vorurteile
eingetragen. Russland trug jetzt die Bezeichnung “Paranoides Öl-Imperium“,
die Bürger der Ukraine wurden zu “Gas-Dieben“ und die EU hieß jetzt
“Subventionierte Bauern-Union“. Als Zugabe wurde die Schweiz in “Bank“
und die Türkei in “YouTube-freies Gebiet“ umgetauft.
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Diese
schnell am Computer zusammen gebastelte und via Internet verbreitete
Europakarte kam so gut an, dass Tsvetkov in dieser Richtung weiterarbeitete
und einen ganzen “Atlas der Vorurteile“ zusammentrug. Das Buch enthält
als Einstieg einen historischen Exkurs. Karten zeigen die die Welt
aus der Sicht der ersten Menschen, der alten Griechen, des Mittelalters
oder auch die “Scheibenwelt aus der Sicht von US-Republikanern“.
Kernstück des Buches ist jedoch das Kapitel “Europa heute“.
Hier ist unter dem Motto “Europa
aus der Sicht von …“ immer wieder die selbe Landkarte zu sehen,
die Grenzen, Farbgebungen und Länderbezeichnungen variieren jedoch
je nach nationalen Standort bzw. Standpunkt. Aus der Sicht von Deutschlands
sind Spanien und Griechenland die “Gegenden mit billigen Hotels“.
Für Spanien steht Deutschland für “Cruella de Merkel“ und Griechenland
für “Schlechtes Olivenöl“. Für Griechenland hingegen besteht ganz
Westeuropa (inklusive Spanien) aus “halbzivilisierten Ländern“ die
zur “Union der knauserigen Arbeitstiere“ gehören.
Eine solche bewusst plumpe Überzeichnung
von nationalen Vorurteilen ist durch die zahlreichen gegenübergestellten
Sichtweisen nicht nur erfrischend komisch sondern regt auch zum
Nachdenken über die eigene Objektivität an.
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